Sexualpädagogik der Vielfalt

1. Was genau ist das und welche Ziele verfolgt sie?

In der Sexualpädagogik der Vielfalt geht es vor allem darum, Jugendliche genau so, wie sie sind, als selbstbestimmte Persönlichkeiten ernst zu nehmen. Die Arbeit soll sie darin unterstützen, den eigenen Körper und seine Grenzen kennen- und schätzen zu lernen – und sie darin stärken, eine selbstbestimmte, einvernehmliche Sexualität zu leben.

Jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit achten

Ein wertschätzender Umgang mit verschiedenen Lebensweisen ist die Basis der Arbeit, genau wie eine akzeptierende, antidiskriminierende Haltung, die jeden Menschen in seiner Einzigartigkeit achtet. Geschlechternormen werden kritisch hinterfragt, Vorurteile gegenüber LSBTIQ*-Personen (also Personen, die lesbisch, schwul, bisexuell, trans*, inter* und/oder queer sind) abgebaut. Jeder Mensch soll seine Identität frei entfalten können.

Die Fragen der Jugendlichen zur Sexualität werden sachlich, altersangemessen und zielgruppengerecht beantwortet.

Diese Themen sind unter anderem Gegenstand sexualpädagogischer Arbeit mit Kindern und Jugendlichen:
  • Fragen und Unsicherheiten
  • Menstruation
  • Körperliche Veränderungen in der Pubertät
  • Masturbation
  • Verhütungsmethoden
  • Liebe, Freund*innenschaft und Zuneigung
  • Hormone und Gefühle
  • sexuelle Vielfalt
  • Geschlechtsidentität
  • Gesellschaft und Pornografie
Geschlechtliche und sexuelle Vielfalt akzeptieren

Seit 2017 gilt in Hamburg der vom Senat verabschiedete „Aktionsplan für Akzeptanz geschlechtlicher und sexueller Vielfalt“. Darin heißt es unter anderem:

„Die Aufgabe von Kindertagesbetreuung, Schule und offener Kinder- und Jugendarbeit liegt darin, allen Kindern und Jugendlichen in allen Bildungsstufen die gleichen Chancen zu eröffnen, sich und ihre Fähigkeit zur Selbstbestimmung auf Grundlage ihrer individuellen Bedürfnisse und Neigungen entwickeln zu können. Das schließt auch eine qualifizierte Unterstützung der Kinder und Jugendlichen in schwierigen Lebenslagen und bei Anfeindungen ein. Zum anderen geht es um die Förderung einer früh einsetzenden Herausbildung eines pluralen Verständnisses von Normalität, das immer auch Ergebnis eines gemeinsamen Verständnisprozesses mit den Eltern sein muss und Vielfalt nicht als Bedrohung für die Identitätsentwicklung der Kinder und Jugendlichen, sondern als gesamtgesellschaftlichen Mehrwert begreift.”

Wir beziehen uns hier auf Hamburg, weil wir alles Institutionen in Hamburg sind. Die rechtlichen Lagen können von Bundesland abweichen, aber das AGG gilt überall.